Manuela Ebner DGKP
 
Schmerzmanagement & Komplementäre Pflege

Schmerzmanagement – Pain Nurse

„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- oder Gefühlserlebnis, das mit tatsächlicher oder drohender Gewebsschädigung einhergeht oder von betroffenen Personen so beschrieben wird, als wäre eine solche Gewebsschädigung die Ursache"

(IASP, International Association for the Study of Pain)

Schmerz als Sinnes- und Gefühlserlebnis

Niemand möchte gerne Schmerzen haben. Sind diese jedoch vorhanden, möchte man sie am liebsten so schnell wie möglich wieder loswerden.
Wenn wir von Schmerzen reden, meinen wir meist die unangenehme und manchmal geradezu fürchterliche Erfahrung, die einen zwingt, sich mit dem Problem zu beschäftigten und uns veranlasst etwas dagegen zu unternehmen. Schmerzen können tatsächlich so wirkungsvoll sein, dass man an nichts anderes mehr denken, sich auf nichts anderes mehr konzentrieren oder nichts anderes mehr fühlen kann.

Trotz allen Leids, den er bewirken kann, ist Schmerz jedoch überlebenswichtig.
Schmerzen stellen, aus körperlicher Sicht gesehen, eine lebenserhaltende biologische Reaktion auf schädigende Einwirkungen dar.
Der Schmerz kann allmählich beginnen, wenn wir zum Beispiel lange vor dem PC sitzen, um uns daran zu erinnern, öfters aufzustehen und zu bewegen = Warnung, um größeren Schaden zu verhindern.
Schmerz kann aber auch plötzlich auftreten, um uns Angst zu machen und uns so in eine Schonhaltung bzw. Vermeiden gewisser Situationen zu zwingen.
Wie intensiv ein Schmerzreiz empfunden wird, hängt nicht von der Größe/Schwere der Verletzung bzw. des Schadens ab, sondern ist ein Zusammenspiel biologischer, psychologischer und sozialer Faktoren. Dazu zählen auch familiäre und kulturelle Erfahrungen mit Umgang von Schmerzen.
Durch die Funktion als Schadensmelder oder -warner ist er mit negativen Gefühlen verbunden. Dies hat den Zweck, dass wir ihn ausreichend beachten und möglichst schnell reagieren bzw. lernen, wann es für uns gefährlich wird - denn mit Schmerzen bewegt, denkt und verhält man sich anders.
Hält der Schmerz jedoch an, hat unser „Schmerzverhalten“ Auswirkungen auf das Wohlbefinden, auf soziale, familiäre und berufliche Situationen und hat somit starken Einfluss auf die Lebensqualität.


Ablauf Schmerzmanagement:

  • Um Ihre Schmerzsituation und dessen Auswirkung auf Ihre Lebensqualität erfassen zu können, wird im Rahmen eines Erstgespräch eine ausführliche Anamnese unter der Berücksichtigung des „Bio-psycho-sozialen“ Modells durchgeführt. 
  • Nach dem ausführlichen Gespräch wird gemeinsam mit Ihnen die Pflegediagnose und Zielsetzung besprochen, sowie die für Sie passenden pflegetherapeutischen Maßnahmen vereinbart. Sie haben das Recht, Ihre Wünsche und Bedürfnisse klar auszusprechen, welche in der pflegetherapeutischen Behandlung berücksichtigt werden. So wird angestrebt, dass Pflegetherapien individuell auf Ihre jeweilige Situation angepasst werden. 
  • Sie erhalten genaue Informationen und Anleitung/Schulung zur Durchführung der geplanten pflegetherapeutischen Maßnahmen. 
  • In einem regelmäßigen, vereinbarten Zeitraum werden Maßnahmen, Befindlichkeit und Zielsetzungen mit Ihnen besprochen.


Vereinbarte Maßnahmen dienen unter anderem zur:

  • Förderung von Entspannung und Steigerung des Wohlbefindens
  • Förderung des körperlichen, geistigen und seelischen Gleichgewichts
  • Förderung Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit
  • Verbesserung von Ruhen und Schlafen
  • Verbesserung der Lebensqualität
  • Stärkung der Selbstheilungskräfte
  • Unterstützung bei Medikamentennebenwirkungen (Erbrechen, Übelkeit, Verstopfung etc.)
  • Erleichterung von Bewegungsabläufen (z.B. bei Verspannungen)